Yojoa und die Stadt Carouge arbeiten gemeinsam für mehr Inklusion und Vielfalt
Yojoa hat sich kürzlich mit Noémie Sommer, Leiterin des Sektors Solidarität und Gemeinschaft bei der Stadt Carouge, nach den von Yojoa für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde durchgeführten Schulungen ausgetauscht. Eine Gelegenheit, über das Projekt, seine Auswirkungen und die künftigen Maßnahmen der Gemeinde zur Förderung der Gleichstellung und zur Bekämpfung von Diskriminierungen zu sprechen.
Der Ursprung dieser Idee?
Sie entstand aus einem kollektiven Bewusstsein zwischen den Städten Carouge, Lancy, Plan-Les-Ouates und Vernier über die Notwendigkeit, die Maßnahmen zur Förderung der Integration und zur Bekämpfung von Diskriminierung zu verstärken. Gemeinsam mit dem Büro für Integration und Bürgerschaft (BIC) führten sie ein Pilotprojekt durch, um ihre Mitarbeiter⸱ice⸱s in diesen Herausforderungen zu schulen.
Der Grund?
" Im Austausch mit den Gemeinden und dem BIC haben wir erkannt⸱e⸱, dass die Achse des kantonalen Integrationsprogramms (KIP) rund um den Schutz vor Diskriminierung nicht ausreichend genutzt wurde und dass es seitens der Gemeinden Handlungsbedarf gibt", erklärt Noémie Sommer. Dieses innovative Pilotprojekt wurde vom BIC finanziert, wodurch einige⸱e⸱s Vertreter⸱e⸱s der Trägergemeinden des Projekts geschult werden konnten.
Der Inhalt der Ausbildung?
Zwei Workshops zu je 3,5 Stunden:
- Ein theoretischer Workshop, über rassistische Diskriminierung, die Frage der Verzerrungen, Statistiken und Daten in diesem Bereich, angeboten von den Forschern⸱se⸱s in Sozialpsychologie der Universität Genf;
- Ein interaktiverer Workshop, der von Yojoa gehalten wird.
Als Yojoa vom BIC angesprochen wurde, engagierte sie sich sofort und investierte in das Pilotprojekt. Sie traf sich mit dem Team, um den Inhalt ihres Workshops zu besprechen und ein maßgeschneidertes Modul zu den Themen Rassendiskriminierung, Vielfalt und unbewusste Voreingenommenheit zu erstellen.
"Die Stärke des Trainings, das Yojoa anbietet, liegt in Inhalt und Form. Interaktiv und dynamisch ist diese Schulung lebendig und ermöglicht es denTeilnehmern⸱e⸱s, sich zu dezentrieren und vorgefasste Meinungen zu dekonstruieren. Was mich besonders beeindruckt hat, war die Qualität der Moderation, die die Moderatorinnen geleistet haben. Dank ihres Know-hows haben sie sensible Themen taktvoll und differenziert angesprochen und unsere kollektiven Überlegungen wohlwollend, nicht wertend und pädagogisch geleitet", Noémie Sommer
Insgesamt wurden für einen Teil der Mitarbeiter⸱ice⸱s der beteiligten Gemeinden zwischen März und Juni 2023 sieben Schulungen durchgeführt. Die Pilotphase neigte sich dem Ende zu und machte einer neuen Phase für die Stadt Carouge Platz. Ermutigt durch den Erfolg der Pilotphase und überzeugt von der Notwendigkeit, das Bewusstsein für diese Thematik zu schärfen und das Personal mit Hilfsmitteln auszustatten, beschloss die Gemeinde, die Schulung auf alle ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszuweiten, um so eine vielfältigere und inklusivere Verwaltung zu erreichen. Noémie Sommer erklärte, dass die Stadt Carouge in einem Kontext, der durch ein gesteigertes Bewusstsein für Diskriminierungsfragen geprägt ist, einen Schritt weiter gehen wollte, um das Thema Diskriminierung über die Zahl der nicht erfassten Fälle hinaus sichtbar zu machen und sich in einen proaktiven Prozess der Vorbildfunktion einzuschreiben.
"Es gibt keine Indikatoren - Diskriminierungsphänomene sind unsichtbar", Noémie Sommer
Auf der Grundlage der eidgenössischen Rassismusberichte von 2022 und der kantonalen Empfehlungen und Programme zur Integration und Bekämpfung von Diskriminierung konnten Noémie Sommer, die Referentin des BIC in diesem Bereich, sowie die Integrationsbeauftragten, die das Projekt tragen, und das Team von Sozialarbeitern⸱se⸱le⸱s, ein umfassendes Projekt vorschlagen. Das neue Gleichstellungsgesetz (Loi générale sur l'égalité et la lutte contre les discriminations, LED), das im März 2023 in Kraft trat, unterstützte diese Initiative, die schnell die Unterstützung der Personalabteilung und des Verwaltungsrats der Gemeinde erhielt. Die Stadt Carouge stellte die Mittel bereit und schulte zwischen Oktober 2023 und Juni 2024 alle ihre Mitarbeiter⸱ice⸱s (etwa 300 Personen).
Was waren die Ziele dieser Fortbildung?
- Sensibilisierung aller Teams auf allen Hierarchieebenen für die Herausforderungen von Diskriminierung und Rassismus im Allgemeinen, die auch am Arbeitsplatz präsent sind.
- Konkrete Instrumente zur Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen anbieten, um ein integrativeres und respektvolleres Arbeitsumfeld für alle⸱s aufzubauen.
- Den Willen stärken, qualitativ hochwertige öffentliche Dienstleistungen zu erbringen, die ständig verbessert werden, für alle⸱s zugänglich und frei von jeglicher Verzerrung sind.
Für Noémie Sommer sind diese Ziele heute erreicht, und das ist erst der Anfang.
Ab dem neuen Schuljahr möchte die Gemeinde die Workshops zum Thema Diskriminierung in den Katalog der obligatorischen Schulungen für alle⸱te⸱s neue⸱Mitarbeiter⸱innen aufnehmen.
Das langfristige Ziel?
Fortführung der Sensibilisierungsmaßnahmen rund um das Thema. Noémie Sommer und die Personalabteilung der Gemeinde haben sich bereits neue Wege überlegt, um diesen Ansatz zu vertiefen:
- Spezielle Schulungen für Personalabteilungen und Führungskräfte über die Rekrutierung und die Bias, die sie beeinflussen, anbieten;
- Ein pädagogisches Kit über bestehende Diskriminierungen erstellen - was zu tun ist und an wen man sich wenden kann, wenn man einen Fall feststellt;
- Räume zum Zuhören und Austauschen in Form von thematischen Lunchs einrichten, um "das Thema am Leben zu erhalten".
All diese innovativen Ideen zeugen vom Willen der Stadt Carouge, die Gleichberechtigung im Alltag Wirklichkeit werden zu lassen.
Indem die Stadt Carouge massiv in die Ausbildung ihrer Mitarbeitenden⸱ice⸱s investiert, legt sie den Grundstein für eine Verwaltung, die integrativer ist und die Vielfalt respektiert. Ihre Bemühungen zeugen von dem Willen, die Mechanismen der Diskriminierung besser zu verstehen und Instrumente zu entwickeln, um im Alltag zu handeln. Indem sie qualitativ hochwertige öffentliche Dienstleistungen anbietet und sich bemüht, Verzerrungen zu bekämpfen, trägt die Gemeinde dazu bei, das Vertrauensverhältnis zu ihren Bürger⸱innen und Bürgern zu stärken und eine harmonischere Gesellschaft zu fördern.
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Für Yojoa stellt diese Partnerschaft eine wertvolle Gelegenheit dar, zu einem systemischen Wandel in öffentlichen Einrichtungen beizutragen. Die entwickelten Workshops gehen über die reine Informationsvermittlung hinaus, sondern laden jede/n Teilnehmer/in dazu ein, sich selbst zu hinterfragen, Vorurteile abzubauen und die Grundsätze der Einbeziehung von Vielfalt aktiv in ihre tägliche Praxis zu integrieren. Dieser subtile, aber entscheidende Ansatz katalysiert einen echten Wandel, sowohl in der Mentalität als auch in der institutionellen Praxis.
"Unsere Verpflichtung gegenüber der Stadt Carouge besteht nicht nur darin, Wissen zu vermitteln, sondern auch eine integrative Kultur im öffentlichen Dienst zu fördern, in der die Vielfalt respektiert und geschätzt wird. Yojoa ist begeistert, dass die Stadt Carouge diese Vision mit so viel Entschlossenheit verfolgt.
Diese gemeinsame Anstrengung zeigt, dass, wenn Fähigkeiten und Überzeugungen zusammenkommen, bedeutende Fortschritte erzielt werden können.